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Gestaltung und Begleitung von Lernprozessen mit digitalen Kollaborationswerkzeugen
pdfKuno Schmid/Paolo Trevisan

Wiki in der Fachdidaktik des Sachunterrichts

1 Leave a comment on paragraph 1 0 Die Arbeit mit Wiki an der Pädagogischen Hochschule Solothurn dauerte im Bereich der Sachunterrichtsdidaktik von 2004 bis 2008. Der Start für den Einbezug von Wiki gelang im Grundlagenmodul «Welterschließung – zentrale Aspekte des Fachbereichs Natur – Mensch – Mitwelt». Es handelte sich dabei um eine zweistündige Lehrveranstaltung als Einführung in die Fachdidaktik des Sachunterrichts. Adressaten waren 140 Studierende der Studiengänge Kindergarten und Primarstufe. Zirka 85 Prozent der Studierenden waren Studentinnen. Das Modul wurde von zwei Dozierenden gemeinsam erarbeitet und durchgeführt. Die Dozierenden waren ohne vorherige Erfahrung mit Wikis oder anderen Plattformen, ihnen wurden jedoch, wie den Studierenden, von den ICT-Fachleuten eine Einführung und ein enger Support gewährt. Den Studierenden standen zudem zwei mit Computern ausgestattete Räume zur Verfügung.

1 Didaktik des Sachunterrichts

2 Leave a comment on paragraph 2 0 Die Einführung in die Fachdidaktik des Sachunterrichts orientierte sich an den Anforderungen eines guten Sachunterrichts. Ausgehend von heute in der Unterrichtspraxis vorzufindenden Konzepten und Modellen des Sachunterrichts wurden gegenwärtig noch wirksame historische Ansätze dieses Schulfachs thematisiert. Dabei ging es hauptsächlich darum, die Studierenden zu befähigen, die sich im Diskurs befindenden Modelle des Sachunterrichts zu verstehen, zueinander in Beziehung zu setzen und mit Blick auf die Implikationen für den Unterricht zu diskutieren. Weitere Schwerpunkte des Moduls widmeten sich der Frage nach didaktischen Prinzipien und Lernformen, den Lernzielen und Kompetenzen, besonderen Qualitätskriterien der Lernprozesse im Sachunterricht und der Art und Weise, wie reflektierte Zielüberprüfungen und Lernkontrollen zu erstellen sind. Den Studierenden wurde vermittelt, dass Stichworte allein (z. B. Metamorphose, Römer) keine Grundlage für die Unterrichtsplanung sind. Deshalb übten sie sich darin, bildungsrelevante Inhalte und Themen für den Unterricht zu konstruieren und diese anhand vorgegebener Kriterien der Bildungsrelevanz zu begründen. Sie lernten dabei, übergeordnete Fragestellungen zu formulieren, die es erfordern, Wissensbestände aus verschiedenen Bezugswissenschaften des Sachunterrichts zu berücksichtigen und zu vernetzen (Schmid et al., 2013).

2 Eine Lehrveranstaltung mit Wiki-Lerngruppenarbeit

3 Leave a comment on paragraph 3 0 Das Modul war als zweistündige Lehrveranstaltung über ein Semester konzipiert. Die Lehrveranstaltung wurde von den Dozierenden in zwei Studienformate aufgeteilt: Die erste Lektion fand als klassische Vorlesung durch die Dozierenden im Teamteaching statt. Hier ging es um die Vermittlung von systematischem Grundlagen und Orientierungswissen mittels eines klar strukturierten Verlaufsprogramms. Die zweite Lektion wurde für kooperative Studienarbeiten eingerichtet. Dazu bearbeiteten die Studierenden Lernaufgaben in Gruppen zu je fünf Studierenden. Für diese Lerngruppenarbeit wurde Wiki als Werkzeug zur Verfügung gestellt. Die dafür aufzuwendende Zeit wurde aus dem Modul-Workload von insgesamt 45 Stunden zu 1,5 Credit Points berechnet: Neben den 14 Präsenzstunden in der Vorlesung standen deshalb 31 Stunden für die Lektüre und das Lösen der Gruppenaufträge zur Verfügung. Pro Woche setzten die Studierenden ca. zwei Stunden für die Lerngruppenarbeit ein. Wann und wo die Lerngruppenarbeit stattfand, wurde ihnen freigestellt. Die Dozenten generierten die wöchentlichen Lernaufträge, begleiteten und berieten die ca. 30 Lerngruppen (je ca. 15 Lerngruppen für jeden Dozenten), gaben Rückmeldungen und Anstöße bei Zwischenresultaten, nahmen Ergebnisse entgegen und sichteten und evaluierten diese. Die Rückmeldungen fanden teils als schriftliche Beiträge im Wiki, teils in Form persönlicher Gruppengespräche statt. Der abschließende Leistungsnachweis war erbracht, wenn alle Lernaufträge bearbeitet und die Wiki-Seite der Gruppe entsprechend thematisch strukturiert und gestaltet war. Die Leistungen wurden mit den Prädikaten «erfüllt» und «nicht erfüllt» ausgezeichnet.

3 Motive für den Einsatz von Wiki

4 Leave a comment on paragraph 4 0 Ausgangspunkt war die Herausforderung, mit einer großen Anzahl Studierender eine Lehrveranstaltung zu gestalten, die trotzdem die Qualität und Verbindlichkeit des traditionellen Kontaktstudiums hatte. Die Dozierenden suchten eine Form für ein sinnvoll begleitbares kooperatives Selbststudium (Dossier Selbststudium, 2006, 7). Während es in den Kontaktstunden um die Vermittlung fachlicher Kompetenzen gehen sollte, die sich an der Systematik des Fachs orientieren, sollten – eng mit dem Präsenzstudium verbunden – in dem begleiteten Selbststudium bzw. in der Selbstlernzeit auch Aufbau und Förderung überfachlicher Kompetenzen (Prozessgestaltung, Individualisierung des Zeitaufwands und der Lernwege zur Wissensaneignung, kooperatives Lernen) eine zentrale Rolle spielen. Die Studierenden erhielten dabei Zeit und Raum, individuell und in Gruppen selbstorganisiert zu arbeiten, um vorgegebene Arbeitsaufträge zu erfüllen. Die Dozenten hatten die Aufgabe, die Studierenden durch Lernberatung zu begleiten. Dazu bot das Wiki-Angebot gute und passende Möglichkeiten. Grundlage war ein konstruktivistisches Lehr-Lern-Verständnis, das die Verknüpfung verschiedener Lehrangebotsformate bzw. verschiedener Studierendenrollen ermöglichen sollte. In der Vorlesung vorgestellte didaktische Prinzipien und konstruktivistische Modelle des Fachbereichs sollten im Sinne eines «didaktischen Doppeldeckers» von den Studierenden selbst erlebt und angewendet werden. Nicht zuletzt sollten die Studierenden (hauptsächlich junge Frauen) auch die Gelegenheit erhalten, neue digitale Lern- und Kommunikationsformen kennenzulernen und auszuprobieren. Mut, dieses Wagnis einzugehen, machte uns der verlässliche Support durch die ICT-Fachleute der PH Solothurn und die ausgezeichnete technische Ausstattung.

4 Vielfältige Wiki-Nutzung

5 Leave a comment on paragraph 5 0 Die Wiki-Plattform wurde primär als Präsentations- und Diskussionsmedium eingesetzt. Die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten machten die interaktive Lernarbeit immer mehr zu einem interessanten Prozess. Es ging nicht um eine mediendidaktische Auseinandersetzung mit der neuen Technologie, sondern darum, Wiki als hochschuldidaktisches Werkzeug für das Studium zur Verfügung zu stellen.

4.1 Präsentation der Lehrveranstaltung und Fachentwicklung

6 Leave a comment on paragraph 6 0 Die Dozierenden hatten schon einige Zeit vor Semesterbeginn die Zielsetzungen, die Inhalte und die vorgesehene Arbeitsweise auf einer Wiki-Seite strukturiert und den Studierenden weitergeleitet. Damit konnten sich die Studierenden schon im Voraus ein Bild von der Lehrveranstaltung machen. Die inhaltliche Struktur wurde mit Wiki-Links so eingerichtet, dass auf jeder angehängten Wiki-Seite die Programme der jeweiligen Vorlesung und die Lektüretexte bereitgestellt wer- den konnten. Die einzelnen Vorlesungsseiten wurden für alle Beteiligten zu einer wertvollen Ablage der Unterlagen und weiterführender Literatur. Das beförderte auch die Fachentwicklung, weil auch andere Fachdidaktikerinnen und -didaktiker Einblick in die Modulinhalte hatten. Für die Didaktik des Sachunterrichts entwickelte sich daraus eine eigentliche Wiki-Diskussion zur Fachentwicklung. Dabei wurden die bildungsrelevanten Beiträge der verschiedenen Bezugswissenschaften des Sachunterrichts erarbeitet und diskutiert und die Möglichkeiten eines perspektivenverbindenden Sachunterrichts entworfen. Die Auseinandersetzung mit der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE) führte in den folgenden Jahren zum Konzept des Sozial- und Sachunterrichts mit dem Schwerpunkt BNE (Schmid et al., 2013).

7 Leave a comment on paragraph 7 0 Abbildung 1: Startseite des Grundstudiummoduls Natur – Mensch – Mitwelt (Döbeli Honegger, 2005, Abbildung 2).Abbildung 1: Startseite des Grundstudiummoduls Natur – Mensch – Mitwelt (Döbeli Honegger, 2005, Abbildung 2).

4.1.1  Homepages für Studierende und Dozierende

8 Leave a comment on paragraph 8 0 Die beiden Dozierenden nutzten die Möglichkeit, um die Modulstartseite mit ihrer eigenen Wiki-Homepage zu verlinken. Sie präsentierten sich dort mit einigen Angaben aus ihrem Curriculum, mit ihren Funktionen an der damaligen PH Solothurn und mit einer Publikationsliste. An der PH Solothurn wurden keine zentral gestalteten Mitarbeitendenseiten eingerichtet. Die einzelnen Dozierenden gestalteten ihre Seiten eigenständig auf dem Wiki-Campus, hielten sie aktuell und entschieden selbst, was sie aus ihrer PH-Arbeit darauf präsentieren wollten. Die Studierenden wurden zu Studienbeginn bei der Einrichtung ihres Accounts ebenfalls gebeten, eine Wiki-Homepage für sich selbst einzurichten. Einige machten das mit der schlichten Angabe ihres Namens. Andere versuchten anlässlich der technischen Einführung in die Arbeit mit Wiki gleich ihre Seite mit vielfältigen Angaben und Bildern zu gestalten. Das wirkte ansteckend. Mit kollegialer Unterstützung wurden die Studierendenseiten immer bunter und komplexer. Sie richteten Gästebücher und eigene Verlinkungen untereinander und nach außen ein und bildeten eigene studentische Netzwerke. Diese kommunikativen Möglichkeiten motivierten insbesondere die weiblichen Studierenden, sich auf die Technologie einzulassen.

9 Leave a comment on paragraph 9 0 Abbildung 2: Persönliche Homepage einer Studentin mit Links auf ihr Gästebuch, ihre Fotogalerie und weitere Wiki-Experimente (Döbeli Honegger, 2005, Abbildung 4).Abbildung 2: Persönliche Homepage einer Studentin mit Links auf ihr Gästebuch, ihre Fotogalerie und weitere Wiki-Experimente (Döbeli Honegger, 2005, Abbildung 4).

4.1.2  Bildung von Lerngruppen und kooperatives Lernen

10 Leave a comment on paragraph 10 0 Im Hinblick auf die erste Vorlesung hatten die Dozierenden dreißig Wiki-Seiten für die Lerngruppen eingerichtet und diese als Quicklinks auf die Startseite ge- setzt. Auf jeder Lerngruppenseite waren fünf Leerstellen aufgeführt. Nach der ersten Vorlesung bestand die Aufgabe darin, Fünfergruppen zu bilden, eine leere Lerngruppenseite zu öffnen und sich mit den Namen der Gruppenmitglieder einzuschreiben. Diese Gruppenbildung war technisch sehr praktisch, die Gruppendynamik wurde bei der ersten Durchführung jedoch unterschätzt. Deshalb erging in den Folgejahren an die Gruppen der Auftrag, die Form der Zusammenarbeit zu besprechen und zu regeln. Folgende Aspekte mussten festgelegt werden:

  • 14 Leave a comment on paragraph 14 0
  • Wie planen wir die Umsetzung der Lerngruppenarbeit in Form von Verschriftlichungen (Ergebnisse, Texte, Protokolle) und der Wiki-Gestaltung?

16 Leave a comment on paragraph 16 0 Die in der Gruppe vereinbarten Regeln mussten schriftlich formuliert und auf der Lerngruppenseite als Attachment angefügt werden. Die Dozierenden und Studierenden aus anderen Lerngruppen konnten diese Seite einsehen, vergleichen und Anmerkungen dazu machen. Im Verlaufe der Vorlesung wurde ein- bis zweimal verlangt, dass die Lerngruppe eine Metareflexion über das Gelingen ihrer Lerngruppenarbeit macht und dabei die Regeln kommentiert oder anpasst.

4.1.3  Die Studienarbeit in den Lerngruppen

17 Leave a comment on paragraph 17 0 Die zentrale Nutzung von Wiki stand im Zusammenhang mit der Studienarbeit in den Lerngruppen. Im Anschluss an die wöchentliche Vorlesung gab es Lektüre- und Lernaufgaben, die in der Lerngruppe bearbeitet werden mussten. Die Lerngruppe musste die Resultate oder Überlegungen auf ihrer Wiki-Seite mit Texten und Bildern präsentieren. Zudem musste sie die Beiträge von mindestens zwei anderen Gruppen periodisch lesen und ihnen eine Rückmeldung auf die Wiki-Seite schreiben. Auch die Dozierenden verfolgten die Präsentationen und schrieben Kritik, Würdigungen oder weiterführende Fragen dazu. Dadurch wurde sowohl eine kollegiale Unterstützung des Lernprozesses möglich als auch eine sinnvolle Lernberatung durch die Dozierenden.

18 Leave a comment on paragraph 18 0 Als sehr wichtig erwiesen sich gute Lernaufgaben, die die Studierenden her- ausforderten, ihre Vorstellungen von Sachunterricht zu revidieren und zu differenzieren (Schmid 2011, S. 56 f.). Ein Beispiel dafür ist der erste Auftrag. Dabei wurde das Vorwissen der einzelnen Studierenden aktiviert und der Bearbeitung zugänglich gemacht:

19 Leave a comment on paragraph 19 0 Bearbeiten Sie zuerst einzeln die folgenden Fragen:

  • 20 Leave a comment on paragraph 20 0
  • Was ist für Sie Sachunterricht?
  • Erinnern Sie sich, wie dieser Fachbereich in Ihrer Primarschule bezeichnet wurde?
  • Welche Inhalte und Themen gehören Ihrer Meinung nach (nicht) dazu?
  • Erinnern Sie sich an eine typische Unterrichtssequenz, die Ihnen besonders gefallen hat. Begründen Sie warum.
  • Welche Erfahrungen, Wissensinhalte, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die Sie damals gelernt haben, waren wichtig für Ihre spätere schulische und berufliche Karriere und Ihre allgemeine persönliche Entwicklung?
  • Was hätten Sie sich im Nachhinein anders gewünscht?

21 Leave a comment on paragraph 21 0 Besprechen Sie anschließend in der Lerngruppe folgende Fragen und präsentieren Sie ihre Ergebnisse auf Ihrer Lerngruppenseite:

  • 22 Leave a comment on paragraph 22 0
  • Einigen Sie sich auf eine Definition, was für Sie Sach- und Sozialunterricht bedeutet.
  • Listen Sie die verschiedenen Bezeichnungen für das Schulfach auf.
  • Erstellen Sie eine Liste von Themen, die die Gruppe als «typisch» für das Schulfach Sachunterricht betrachtet. Markieren Sie bedeutungsvolle Themen kursiv.
  • Schildern Sie etwas ausführlicher eine von einem Gruppenmitglied erlebte Unterrichtssituation; kommentieren Sie, was daran besonders positiv bzw. negativ in Erinnerung geblieben ist.

23 Leave a comment on paragraph 23 0 Problemstellungen waren der Ausgangspunkt für die Lernaufgaben. So mussten z. B. Fallbeispiele zu Unterrichtsplanungen diskutiert, Texte zur Bildungsrelevanz erschlossen, unterrichtliche Fragestellungen zu epochalen Schlüsselthemen formuliert werden. Die Lerngruppen gestalteten so zu jeder Vorlesung eine eigene thematische Wiki-Seite. Die Gestaltung dieser Seiten wurde immer differenzierter. Der Leistungsnachweis bestand schließlich in der Verarbeitung dieser Wiki-Seiten zu einer Präsentation des Vorlesungsthemas am Ende des Semesters. Die Dozierenden beurteilten diese Schlussprodukte und schrieben jeder Lerngruppe ein Feedback dazu.

4.1.4 Gesprächsforen zu auftauchenden Fragen in der Lehre und im Praktikum

24 Leave a comment on paragraph 24 0 Sowohl in der Lerngruppenarbeit als auch in der Vorlesung kamen manchmal neue Fragen auf, die die Dozierenden nicht sofort beantworteten, sondern ins Gesprächsforum stellten. Ausgehend von einer Milka-Kuh-Illustration entstand die Frage: «Agrar-Idylle oder schöne neue virtuelle Welt: Inwiefern ist die Kuh noch ein Unterrichtsthema im Sachunterricht der Primarschule im 21. Jahrhundert?». Über mehrere Wochen beteiligten sich Studierende mit ihren Beiträgen an dieser Diskussion und überlegten, im Rahmen von welchen Fragestellungen ein Wissen über die Kuh einen erhellenden Beitrag liefern kann. Doch nicht jede Frage wurde so lebendig diskutiert. Bei anderen blieb es bei zwei oder drei Rückmeldungen.

25 Leave a comment on paragraph 25 0 Ich finde diese ganze Diskussion komisch. Gerade in der Schweiz, wo man die Landwirtschaft dermassen unterstützt, spielt für mich die Kuh eine sehr grosse Rolle. Dass die Schweiz noch Kühe produziert, obwohl die Preise für den Wettbewerb viel zu hoch sind, ist vielleicht «Agrarromantik», aber diese Problematik liegt vielen am Herzen. Die Kuh ist für die Schweiz wie ein Logo und meiner Meinung nach eng mit der Schweizer Geschichte verbunden.

26 Leave a comment on paragraph 26 0 Diskussionsbeitrag einer Studierenden zur Milka-Kuh

27 Leave a comment on paragraph 27 1 Im Anschluss an die Lehrveranstaltung zur Fachdidaktik des Sachunterrichts absolvierten die Studierenden ein Praktikum. Die Wiki-Arbeit wurde deshalb auch den Praktikumsbetreuerinnen und -betreuern  zugänglich  gemacht,  damit  sie den Studienprozess mitverfolgen und sich selbst mit Diskussionsbeiträgen oder Praxisbeispielen einbringen konnten. Diese Möglichkeiten wurden nur spärlich genutzt. Die Lehrpersonen blieben sowohl der Wiki-Arbeit als auch der neuen Sachunterrichtsdidaktik gegenüber kritisch und hielten sich zurück.

5 Fazit

28 Leave a comment on paragraph 28 2 Die Arbeit mit Wiki bedeutete für die Studierenden ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Kooperation. Die wikigestützte Erweiterung der Vorlesung erwies sich als unterstützendes Lernsetting, das ein konstruktivistisches Lernen ermöglichte. Zudem erschloss die Arbeit mit Wiki vielen Studierenden einen Zugang zur Nutzung von ICT-Technologie. Wie in Abbildung 3 zu sehen ist, wurde die Plattform von den Studierenden jedenfalls rege genutzt. Ein wesentlicher Grund dafür war auch deren Einfachheit und Offenheit, die kreative und kommunikative Gestaltungen realisieren ließ.

29 Leave a comment on paragraph 29 0 Abbildung 3: Ausschnitt des im Laufe des Semesters entstandenen Wiki-Netzwerks (Döbeli Honegger,  2005,  Abbildung  3).Abbildung 3: Ausschnitt des im Laufe des Semesters entstandenen Wiki-Netzwerks (Döbeli Honegger, 2005, Abbildung 3).

30 Leave a comment on paragraph 30 0 Für die Dozierenden können zwei Aspekte als bedeutsam gewertet werden: Für das Gelingen eines selbstständigen und kooperativen Lernens braucht es zum einen ein gut strukturiertes orientierendes Grundlagenwissen, das zum Beispiel in einer Vorlesung entwickelt werden kann. Zum anderen hängt das Gelingen von relevanten und gut formulierten Lernaufgaben ab.

31 Leave a comment on paragraph 31 0 Die Arbeit in den Lerngruppen konnte von den Dozierenden über die Plattform sinnvoll und flexibel unterstützt werden. Der dafür notwendige zeitliche Aufwand darf allerdings nicht unterschätzt werden. Insgesamt stellt die Wiki- Plattformarbeit einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des Sachunterrichts und seiner Didaktik dar.

Literatur

32 Leave a comment on paragraph 32 0 Döbeli Honegger, B. (2005). Wiki und die starken Lehrerinnen. In: Friedrich, S. (Hrsg.). Unterrichtskonzepte für informatische Bildung. Lecture Notes in Informatics. S. 173–183.

33 Leave a comment on paragraph 33 0 Dossier  Selbststudium  (2006).  http://www.phzh.ch/dotnetscripts/MAPortrait_ Data/53733/15/CSPC-Dossier%2004-2008.pdf   [Abruf   am   06.06.2013].

34 Leave a comment on paragraph 34 0 Schmid, K. (2011). «Religionlernen» in der Schule. Didaktische Überlegungen für einen bekennt- nisunabhängigen schulischen Religionsunterricht im Kontext einer Didaktik des Sachunterrichts. Bern: hep.

35 Leave a comment on paragraph 35 0 Schmid, K., Trevisan, P., Künzli, D. C., Di Giulio, A. (2013). Übergeordnete Fragestellung als zentrales Element eines Sachunterricht-Curriculums. In: Peschel, Markus, Favre Pascal, Mathis Christian, SaCHen unterriCHten – Ausbildung im Bereich ‹Natur-Mensch-Gesellschaft› in der schweizerischen Lehrerinnen- und Lehrerbildung. Hohengehren: Schneider.

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Quelle:http://buch.wikiway.ch/kapitel-05/