Wiki an einem Schweizer Gymnasium
¶ 1 Leave a comment on paragraph 1 6 Die Einführung von Neuerungen wird meistens dadurch ausgelöst, dass einerseits das Bestehende Defizite aufweist und andererseits neue Lösungen zur Verfügungen stehen, die im Minimum diese Defizite beheben und bestenfalls sogar neue Möglichkeiten bieten. Die große Schwierigkeit besteht darin, das richtige Maß des Wandels zu finden, und zwar sowohl was den rein technisch-administrativen Aufwand als auch was die fast immer vorhandenen vielfältigen emotionalen Widerstände gegen solche Veränderungen angeht: Wo lohnt sich – unter Einbezug aller Faktoren – die radikale Abkehr vom Bestehenden, wo sind eher Mischformen zwischen Alt und Neu zu wählen?
¶ 2 Leave a comment on paragraph 2 1 Die definitive Einführung des Wikis an unserem Gymnasium vollzog sich vor ebendiesem Spannungshintergrund. Wie bei allen technischen Neuerungen stellte sich hier zusätzlich noch die Frage nach der Schulung der anvisierten Benutzergruppen. Umso glücklicher sind wir, dass unser Wiki auch heute, fast sechs Jahre nach seiner Etablierung, noch immer eine funktionierende und gut genutzte Plattform darstellt. Doch alles schön der Reihe nach.
1 Ausgangslage
¶ 3 Leave a comment on paragraph 3 5 Als das Gymnasium Anfang 2003 seine erste professionelle Homepage in Betrieb nahm (zuvor gab es lediglich einen von Schülern erstellten, kaum aktualisierten und wenig aussagekräftigen Internetauftritt), verfügten noch lange nicht alle Gymnasien in unserem Kanton über eine Homepage. Umso erstaunlicher war deshalb, wie schnell unsere Schule an die Grenzen dieses Mediums stieß und sich nach einer Erweiterung des Webangebotes umzusehen begann.
¶ 4 Leave a comment on paragraph 4 1 Große Probleme bereitete dabei vor allem die enorme Trägheit des Systems, und dies auf zwei Ebenen:
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- Die Schule entschied sich bewusst dafür, ihren Webauftritt nicht von ein paar«Computerfreaks» an der Schule erstellen zu lassen, sondern in die Hände einer professionellen Webfirma zu legen, die für ein überzeugendes Design und für einen pannenfreien Betrieb zu sorgen hatte. Die damals noch aufwendige Programmierung der Seite bedingte, dass diese Firma auch für die laufenden Aktualisierungen der Homepage zuständig war. Die Schulleitung, die die Homepage als «Visitenkarte» sowie zum kurzfristigen Bereitstellen von Informationen nutzen wollte, empfand den Publikationsweg rasch als zu umständlich und langsam. Das Bereitstellen der «farbigen» Elemente des Schullebens (Fotos und Texte von Schulanlässen) war zudem mit hohem Programmieraufwand und entsprechenden Kosten verbunden.
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- Mit der Einführung von E-Mail-Adressen für alle Angehörigen der Schule (Lehrpersonen, Personal und Schülerschaft) im Jahr 2004 nahm der ICTEinsatz und vor allem die Kommunikation auf digitalem Weg sprunghaft zu. Sehr schnell war der damals (einzig) zur Verfügung stehende Kommunikationsweg über E-Mail überlastet. Dieses Defizit verstärkte sich, als das an der Schule seit 2003 entwickelte Konzept einer ICT-Literacy zu greifen begann. Dieses sieht vor, dass Schülerinnen und Schüler die nötigen ICT-Fähigkeiten in Form von modularisierten Einheiten in den einzelnen Fachschaften vermittelt erhalten.
¶ 7 Leave a comment on paragraph 7 2 Zusätzlich zu diesen technisch-pädagogischen Unzulänglichkeiten rückten zusehends auch Fragen des Datenschutzes in den Fokus unserer Überlegungen: In welchem Umfang darf man Bilder von Schulangehörigen ins WWW stellen, ohne jedes Mal deren Erlaubnis einholen zu müssen? Wie befriedigen wir andererseits das Bedürfnis vor allem der Jugendlichen nach solchen Fotos von Klassen- und Schulanlässen?
2 Erste Wiki-Erfahrungen: Euphorie pur
¶ 8 Leave a comment on paragraph 8 1 Als interessante, damals an der Schule noch weitgehend unbekannte Plattform bot sich Wiki an. Wie so oft stand am Anfang das Know-how und die Begeisterung einer Einzelperson, die unser Wiki auch maßgeblich bis heute geprägt hat: Ein Geschichtslehrer, der seit Längerem privat mit Wiki gearbeitet hatte, bot der Schulleitung an, ein Gymnasiums-Wiki als Plattform aufzubauen und zu betreuen. 2005 wurde diese Plattform in (Versuchs-)Betrieb genommen.
¶ 9 Leave a comment on paragraph 9 2 Die ersten Erfahrungen können nicht anders als euphorisch bezeichnet werden, wobei der Verfasser dieses Artikels, damals ebenfalls noch einfacher Geschichtslehrer und zudem verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit der Schule, auch an sich selbst denkt.
¶ 10 Leave a comment on paragraph 10 0 Erstmals war es möglich, unkompliziert Informationen für die ganze Schule und für die eigenen Klassen zu publizieren und – vor allem – rasch anzupassen, zu korrigieren und zu ergänzen.
¶ 11 Leave a comment on paragraph 11 2 Die Schülerinnen und Schüler wiederum erhielten die Gelegenheit, sich auf Klassenseiten zu präsentieren und miteinander in Verbindung zu treten. Bestechend schien uns damals vor allem die für uns völlig neue Option, dass Lernende untereinander und mit Lehrenden über die gemeinsame Arbeit an Inhalten auf dem Wiki in eine echte Kooperation eintreten konnten.
¶ 12 Leave a comment on paragraph 12 3 In diesem Zusammenhang stellte sich eine für die weitere Entwicklung unseres Wikis maßgebliche Frage: Wie sollten die Rechte auf diesem Wiki vergeben werden? Wir entschieden uns im Grundsatz für größtmögliche Freiheit, d. h. dafür, dass – bis auf ganz wenige Ausnahmen – alle Angehörigen der Schule alle Seiten bearbeiten dürfen und dass diese zwar vor Search-Engines abgeschirmt werden, ansonsten aber frei zugänglich sind. Der Angst vor unerwünschten Manipulationen von Wiki-Seiten (Schülerscherze!) stand der gymnasiale Bildungsanspruch eines vernünftigen und selbstverantwortlichen Umgangs mit dem Internet gegenüber.
¶ 13
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Nach sieben Jahren Wiki-Betrieb können wir mit Erleichterung sagen, dass sich dieser Weg bewährt hat. Die Change-History wird durch den Wiki-Moderator zwar im Auge behalten, doch fehlt die Zeit für eine lückenlose Überprüfung aller Mutationen. Dennoch ist es nur ganz vereinzelt und im Wesentlichen am Anfang zu Problemen mit mutwilligen Veränderungen von fremden Seiten gekommen. Diese waren jedoch alle recht harmlos und konnten im persönlichen Gespräch bereinigt
werden. Offenbar spielt auch die soziale Kontrolle eine recht große Rolle und verhindert groben Unfug einzelner Schülerinnen und Schüler. Auch von anderen Entwicklungen wie Cyber-Bullying oder problematischer Selbstdarstellung blieb das Wiki weitgehend verschont. Die Gründe dafür sind sicherlich vielfältig: Selbstverantwortung und die seit Jahren an unserer Schule mit den ersten Klassen
durchgeführten Sensibilisierungsveranstaltungen «Sicherheit im Internet» mögen ihren Beitrag leisten, daneben ist aber auch zu vermuten, dass Schülerinnen und Schüler mit problematischem Internetverhalten heute auf schulfremde Plattformen ausweichen.
3 Abgrenzungsprobleme
¶ 14 Leave a comment on paragraph 14 1 Die durchweg positiven Erfahrungen mit dem Wiki führten zwischenzeitlich sogar zur Überlegung, ob man die offizielle Homepage unserer Schule ganz zugunsten eines Wikis aufgeben sollte.
¶ 15 Leave a comment on paragraph 15 1 Diese Überlegung wurde dadurch begünstigt, dass sich im Alltagsbetrieb gewisse Abgrenzungsprobleme zwischen den beiden Plattformen zeigten. Konkret war für die Nutzer oft nicht mehr ganz klar, welche Informationen auf der WWWSeite, welche Informationen auf der Wiki-Seite zu finden waren. Vor allem dort, wo nicht die Schulleitung selbst, sondern Kommissionen und Arbeitsgruppen (also «normale» Lehrkräfte) Informationen bereitstellen wollten, war (und ist) der Weg ins Wiki viel einfacher als auf die offizielle Homepage, da der Umweg über den Webmaster entfällt. Dies ist vor allem in Schulen mit einer Reduktion des Aufwandes verbunden, da ein großer Teil der Organisation von Schulanlässen an Lehrkräften und einiges sogar an Schülerinnen und Schüler delegiert ist und arbeitsteilig erfolgt. Als konkretes Beispiel sei auf die jährlichen Sporttage verwiesen, wo unter der Leitung von zwei Sportlehrern über zehn verschiedene Disziplinenchefs für die Organisation ihrer Bereiche verantwortlich zeichnen. Mit einem Wiki ist es möglich, dass einerseits die wichtigen Rahmeninformationen (Lagepläne, Fahrpläne, Gruppeneinteilungen usw.), andererseits aber auch die spezifischen Informationen zu den verschiedenen Disziplinen (benötigtes Material, Treffpunkte der Gruppen, Spielpläne usw.) von den jeweils verantwortlichen Personen individuell zusammengetragen und veröffentlicht werden. Hier ersetzt bzw. ergänzt das Wiki auf effiziente und zeitnahe Art die Stellwand in der Pausenhalle, was nicht nur einfache Aktualisierung, sondern auch Zugriff durch die Eltern erlaubt.
¶ 16 Leave a comment on paragraph 16 2 Andererseits hätte man mit der Umstellung auf reinen Wiki-Betrieb auch Vorteile eines rein internen und darum offenen Wikis preisgeben müssen. Gerade in Bezug auf den Datenschutz gelten im Internet (zu Recht) relativ strikte Regeln. Fotos, auf denen Schülerinnen und Schüler zu sehen sind, wurden und werden dort deswegen bewusst klein, in schlechter Auflösung und geringer Anzahl publiziert. Dies verträgt sich schlecht mit den Bedürfnissen unserer Schülerinnen und Schüler vor allem der gymnasialen Unterstufe, sich auf Schulreisen und Exkursionen usw. intensiv zu fotografieren und diese Fotos gemeinsam zu betrachten und zu kommentieren. Auch die von den Lehrkräften auf den Fachseiten zur Verfügung gestellten Informationen wären für die ganze Welt ohne Weiteres auffindbar geworden, was z. B. Copyright-Probleme bei den Arbeitsmaterialien aufgeworfen hätte.
¶ 17 Leave a comment on paragraph 17 0 2006 wurde deshalb im Zusammenhang mit der Entscheidung, das Gymnasiums- Wiki definitiv einzuführen, ein Webkonzept erarbeitet, das sich seither bewährt hat und weitgehend unverändert in Funktion ist. Dabei wurde im Grundsatz an den beiden Internetauftritten (Homepage und Wiki-Plattform) festgehalten. Es wurde jedoch ein Redesign der Homepage in die Wege geleitet, das eine klare Aufgabenteilung zwischen den beiden Sites und eine einfachere Bedienbarkeit der Homepage sicherstellen sollte. Dabei wurden neue Technologien eingesetzt, die auch eine Aktualisierung der Homepage durch einen internen Webmaster ermöglichten und damit ein wichtiges Element der Wiki-Philosophie auf die Homepage übertrugen.
¶ 18 Leave a comment on paragraph 18 0 Das daraus hervorgegangene Webkonzept des Gymnasiums soll im Folgenden kurz vorgestellt werden.
4 Webkonzept des Gymnasiums
- ¶ 19 Leave a comment on paragraph 19 0
- Das Gymnasium nutzt das Internet zur Kommunikation nach innen und außen. Um die verschiedenen Bedürfnisse möglichst gut abzudecken, werdenzwei Hauptsites mit insgesamt fünf Unterbereichen unterhalten.
- ¶ 20 Leave a comment on paragraph 20 0
- Jeder Bereich hat seine spezifische Zielgruppe und eigenen Inhalte. Überschneidungen werden möglichst vermieden.
- ¶ 21 Leave a comment on paragraph 21 0
- Seiten und Bereiche aller internen Unterbereiche können miteinander durch Links verknüpft werden und bilden so ein geeignetes Netzwerk für zukunftsgerichtetes Wissensmanagement.
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5 Gymnasiums-Wiki 2005 bis 2011: Fazit und Ausblick
¶ 25 Leave a comment on paragraph 25 0 Nach sechs Jahren Betrieb befanden sich auf dem Wiki des Gymnasiums im Juli 2011 11’939 Seiten. Diese Zahl sagt bereits einiges über den Erfolg der Plattform aus.
¶ 26 Leave a comment on paragraph 26 0 Ganz maßgeblich ist er auch das Verdienst des Lehrkörpers, der sich ohne Berührungsängste mit dem neuen Arbeitsinstrument vertraut gemacht und es in den Unterricht integriert hat. Ohne die Unterstützung der Lehrerinnen und Lehrer hätte das Wiki seine Position nicht gewinnen können. Ein Blick in den Weblog zeigt, dass vor allem sie es sind, die den Austausch aufrechterhalten. Erkennbar ist außerdem, dass sich die Nutzung des Wikis seit 2007 verändert hat:
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- Deutlich an Bedeutung verloren hat das Wiki im Bereich der Klassenseiten. In den Anfangszeiten unseres Wikis waren diese Seiten das Medium für informellen Austausch zwischen den Schülerinnen und Schülern schlechthin. Blog-Funktionen wurden intensivst genutzt, vor allem in der Unterstufe des Langgymnasiums. Diese Nutzung ist zurückgegangen. Es ist naheliegend, dass ein großer Teil dieser Kommunikation sich in Foren wie Facebook oder Twitter verlagert hat, die damals noch nicht vorhanden oder zugänglich waren. Vor dem Hintergrund der in vielerlei Hinsicht zeitgemäßeren Bedienung dieser neuen Onlinedienste ist die Nutzung unserer internen Seiten sogar erstaunlich hoch. Ob es sich dabei um eine bewusste Ablehnung der als anonym geltenden und hinsichtlich der Privacy-Einstellungen komplexen Dienste handelt, kann anhand des vorliegenden Nutzungsverhaltens allerdings nicht entschieden werden.
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- Weiterhin außerordentlich große und sogar noch steigende Bedeutung hat das Wiki für den Lehrkörper: Lehrende stellen ihre Unterrichtsmaterialien zur Verfügung, sei es als «Archiv» für ihre Schulklassen, sei es als Download- Bereich für Unterrichtseinheiten im Themenbereich «Selbst organisiertes Lernen».
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- Ebenfalls weiterhin die einfachste technische Lösung bietet das Wiki dort, wo mehrere Personen interagieren: bei Informationen, die von Lehrenden oder Kommissionen vorbereitet und durch andere Personen ergänzt werden müssen (Einschreibelisten für interne Schulanlässe), oder bei Anlässen, bei denen verschiedene Personen je unterschiedliche Informationen zur Verfügung stellen (Projektwochen mit verschiedenen Betreuungspersonen).
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- Zuletzt figuriert das Wiki nach wie vor als semioffizielle Bilddatenbank, da sie den Vorteil hat, dass verschiedene Nutzer ihre je eigenen Fotos auf eine gemeinsame Seite hochladen können, ohne sich dazu bei externen Diensten noch einmal registrieren zu müssen.
¶ 31 Leave a comment on paragraph 31 0 Wie wird sich unser Wiki in den nächsten Jahren entwickeln? Aus heutiger Sicht steht noch keine Alternative mit ähnlich günstigem Aufwand-Nutzen-Verhältnis zur Verfügung. Gewiss gibt es für viele Einzelanwendungen heute komfortablere Dienste und Funktionen, die in einem «klassischen» Wiki fehlen, so etwa Tools zur automatisierten Lernzielkontrolle. Auch hinkt unser Wiki dem Bedienkomfort moderner Cloud-Dienste weit hinterher. So ist es etwa zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels immer noch nötig, jedes Bild individuell hochzuladen und ggf. in der Größe zu reduzieren, im Gegensatz zu allen Onlinediensten, die automatisiertes Hochladen ganzer Bildgalerien mit einem Mausklick ermöglichen.
¶ 32 Leave a comment on paragraph 32 0 Alles in allem gilt aber, dass sich noch kein Dienst abzeichnet, der die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten eines Wikis derart kompakt und in sich stimmig abdeckt. Keine Plattform kann – so ausgereift einzelne Tools auch sein mögen – einen so hohen Grad an Verbindlichkeit, Verlässlichkeit und Vertrauenswürdigkeit für sich beanspruchen wie das Wiki, das gerade dank seiner Offenheit gänzlich auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten werden konnte.
¶ 33 Leave a comment on paragraph 33 2 In diesem Sinne bleibt festzuhalten, dass sich die digitale Welt zwar seit 2005 eifrig weitergedreht hat, für unser Wiki jedoch noch immer kein valabler Nachfolgekandidat am Horizont aufgetaucht ist. Aufgrund der bisherigen ausschließlich positiven Erfahrungen wird es zudem einen beträchtlichen (Leidens-)Druck brauchen, bis wir unser Wiki und sein ganzes konstruktives und kreatives Potenzial aufgeben und der Kälte des unendlichen WWW-Friedhofs überlassen.
Es ist sicher so, dass ein Wiki für ein Gymnasium ein sehr nützliches Medium ist. Gerade jetzt wo immer mehr „Selbstorganisiertes Lernen“ eingeführt wird. In meiner Gymnasiumszeit kam das „Selbstorganisierte Lernen“ gerade auf. Wir hatten damals jedoch kein Wiki und tauschten die Dateien per Mail oder dergleichen aus. Auch Treffen könnten mit Hilfe eines Wikis umgangen werden. Es ist meiner Meinung nach jedoch sinnvoll sich wirklich zu treffen, weil die Gespräche so viel lebendiger werden und besser diskutiert werden kann. Der schnelle Gedankenaustausch geht über ein Wiki leider ein bisschen verloren.
Für den Austausch von Bildern von Schulausflügen ist ein Wiki in der heutigen Zeit nicht mehr so geeignet. Durch Plattformen wie Facebook, Flickr, Instagram usw. werden die Fotos sowieso von den Schülern selbst hochgeladen. Somit erledigt sich auch gerade das Problem des Datenschutzes, wenn die Schule Fotos von Schülern hochladen will.
Das Wiki von einem Profi zu erstellen lohnt meiner Meinung nach auf jeden Fall. Ein Wiki für eine Schule muss unbedingt professionell aufgebaut sein. Im weiteren muss es auch überwacht werden, damit Missbräuche verhindert oder gelöscht werden können. Gerade auf Stufe des Gymnasiums oder einer Oberstufe ist der Missbrauch unumgänglich. Durch konsequente Überwachung und Korrektur kann diese jedoch gering gehalten werden. Somit wird der Missbrauch dann auch unattraktiv für die Jugendlichen und er geht zurück.
Danke für Ihren konstruktiven Kommentar
Ich finde es sehr wichtig, dass der Einsatz von Medien in Schulen auf eine einfache Art und Weise geschieht. Er sollte mit keiner komplizierten Programmierung oder mit der Einbindung eines Webmasters verbunden sein, sondern auf einfachem Niveau gehalten werden, damit auch Laien sich nicht davor scheuen, diese Möglichkeit des Austausches und der Informationsbeschaffung zu nutzen. Anpassungen und Korrekturen sollten ganz einfach und ohne grossen Zeitaufwand vorgenommen werden können.
Was ich jedoch auch als Problematik erachte, ist der Fakt, dass es schwierig ist, dass die Datenschutzrichtlinien wirklich geachtet werden. Es wäre unmöglich allen Austausch und die Kommunikation der Schülerschaft zu kontrollieren. Aber ich bin der Meinung, dass die SuS lernen sollten Selbstverantwortung zu übernehmen. Einen natürlichen Umgang mit dem Internet und dessen Plattformen ist essenziel und in der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken.
Deshalb finde ich den Einsatz von Wikis an Schulen sehr sinnvoll. Auch finde ich es schön, dass es Tools gibt, durch jene Lehrer, Schüler und sonstiges Personal untereinander kommunizieren können. Es macht den ganzen Austausch relativ locker und die Angst vor Kommunikation durch digitale Wege verschwindet etwas.
Sicherlich wird es immer einen Supervisor brauchen, der/die das Geschehen auf Wiki weitgehend im Griff hat und jeglichen Missbrauch sofort unterbindet. Denn so kann Wiki zu einer sicheren und praktischen Plattform des Austausches werden.
Dieser Kommentar wurde von Andrea Aeschimann verfasst.
Die Nutzung eines Wikis innerhalb eines Institues, in diesem Fall eines Gymnasiums, vereinfacht und beschleunigt sicherlich die Kommunikation. Sowohl die Lehrerschaft wie auch die Schüler und Schülerinnen haben die Möglichkeit sich unentwegt auszutauschen. Gerade zur Übermittlung eines Unterrichtthemas ist dies sicherlich sehr praktisch. Zudem können sich die Schüler gegenseitig unterstützen, indem man seine Auffassung und sein Verständnis bezüglich eines Themas mit andern teilt. Allerdings bin ich der Meinung, dass dieser Austausch und die dazu gehörigen Diskussionen immer noch viel intensiver und lernfördernder sind, wenn sie im persönlichen Rahmen entstehen. Ich denke, dass Face-to-Face-Diskussionen viel lebendiger und somit auch lehrreicher sind. Ein weiterer Punkt, indem das Wiki den Kürzeren zieht, sehe ich darin, dass die Schüler und Schülerinnen sich einer Diskussion oder einem Austausch im Wiki viel leichter entziehen können. Zudem sollte das Wiki sehr einfach zu bedienen sein. So werden auch Benutzer, die über weniger ICT-Kenntnisse verfügen, sich nicht scheuen, sich zu beteiligen. Denn es wäre sehr schade, wenn das Unwissen über den richtigen Umgang mit dem Wiki zum nicht benutzen führen würde. Die Möglichkeit, die das Wiki bezüglich Fotos bietet, finde ich etwas überholt beziehungsweise etwas überflüssig. Mit Websites wie Facebook, Instagram, Tumblr oder Twitter besteht ein riesiges Angebot, Fotos im Web andern bereit zu stellen. Meiner Meinung nach sollte eine gute Mischung zwischen einem Austausch auf dem Wiki und einem persönlichen Austausch bestehen.
Inhaltlich war es neu und spannend für mich zu hören, dass man Wiki als unkomplizierte interne Plattform nutzen kann. Die Erfahrungen auf der gymnasialen Stufe darf man wahrscheinlich nicht auf andere Stufen übertragen. Auf Sek-1-Stufe sind ja die Progymnasiasten auch am einfachsten zu unterrichten, da sie motiviert sind und gut mitmachen und man am wenigsten Disziplinarisches hat. Aber es wäre natürlich schön und zeugt von hoher Eigenverantworung wenn es auch allgemein auf Sek-1-Stufe klappen würde, ohne dass einzelne das Wiki irgendwie sabotieren würden.
Der Erfahrungsbericht tut dem Buch sicher gut. Es gibt den nötigen Praxisbezug.
Welche Funktion hat der Autor in diesem Erfahrungsbericht? Der Autor spricht über sich selbst als „der Verfasser dieses Artikels“, aber redet dennoch von „unserer Schule“, obwohl nicht klar wird, welche Schule es ist. Es braucht hier wohl eine klarere Haltung.
Zum Schluss noch etwas formales: Abbildung 1 und die darauf folgende Seite könnten leserfreundlicher und besser aufeinander abgestimmt sein. Wobei die Lesbarkeit in einem Buch auf einer Doppelseite eher gegeben ist, jedoch im Pdf, wo die Seiten untereinander folgen, weniger. Man könnte mit Farben/Grauschattierungen den Bezug zwischen besser herstellen. In der untersten Zeile sollte die Ordnung B2,B1, B3 beibehalten werden und nicht auf B1, B2, B3 gewechselt werden.
Ich finde besonders die Nutzung von Wiki als eine Art Anschlagbrett erwähnenswert. Es zeigt, dass schon seit einem Jahrzehnt auf papierlosen Informationsfluss gesetzt werden kann.
Schülerinnen und Schüler können Informationen rasch publizieren, aktualisieren und konsumieren. Was vor zehn Jahren noch einen Computerraum erforderte, kann heute schon fast komplett mit Smartphones abgedeckt werden. Diese ermöglichen den Schülerinnen und Schülern den Zugriff auf die Pinnwand von einem beliebigen Standort aus.
Gerade bei Gymnasien welche durchaus ein kantonsweites Einzugsgebiet an Schülerinnen und Schülern haben, kann eine solche Online-Pinnwand sehr hilfreich sein. Die Schülerinnen und Schüler können wichtige Informationen, falls sie diese vergessen haben in der Schule zu konsumieren, ohne Probleme von zu Hause aus nachlesen.
Sollte eine solche Online-Pinnwand eingeführt werden, so bin ich der Meinung, dass sie durch eine Zuständige Person regelmässig „Überwacht“ und gegliedert wird, sonst kann die Pinnwand sehr unübersichtlich oder veraltet werden, da die Schülerinnen und Schüler zwar Informationen hochladen und publizieren jedoch vergessen, abgelaufene Sachen wieder zu entfernen. Ebenfalls könnte die Pinnwand missbraucht werden, indem jede und jeder alles was ihr/ihm als wichtig erscheint hochlädt, was dann auch dazu führt, dass die Pinnwand überfüllt und somit unübersichtlich wird.
Statt sich nur auf eine Plattform zu beschränken hat dieses Gymnasium entschieden, von allem das Beste zu nutzen und so allfällige Nachteile zu vermindern. Meiner Meinung nach ein weiser Entscheid.
Das Web-Konzept der Schule überzeugt durch ideal getrennte Bereiche. Einerseits wird die offizielle Webseite mit einem internen Bereich genutzt und andererseits das Wiki, abgeschirmt gegenüber Suchmaschinen, um Informationen bereitzustellen und auszutauschen.
Auf der offiziellen Seite ist idealerweise nur das nötigste vorhanden, das zum Standortmarketing gehört und im internen Bereich nur Informationen die man zu jeder Zeit abrufen können muss.
Dagegen ist der Bereich des Wiki ganz und gar auf die täglichen Bedürfnisse der Lehrpersonen, der Schüler und der Klassen ausgerichtet.
Persönlich habe nur sehr rudimentäre Erfahrungen mit Wiki, der Erfolg hängt jedoch von einer entsprechen d gut organisierten Ordnerstruktur und Suchfunktion ab. was im vorliegenden Beispiel anscheinend hervorragen funktioniert.
Ein wenig Bedenken hätte ich auf der Sekundarstufe 1 schon, da korrektes Verhalten nicht immer an der Tagesordnung liegt. Die Einführung vom Wiki muss von der Schulleitung sorgsam abgewägt werden. Ein Missbrauch der Möglichkeit zur Bearbeitung aller Dokumente durch alle SuS und Lehrpersonen sollte auf alle Fälle verhindert werden.Dies kann durch eine geeignete Prävention in den Griff bekommen werden. Eine Möglichkeit wäre auch, dass man die bearbeitenden Nutzer identifizieren und allenfalls im persönlichen Gespräch die Fehltritte besprochen werden können.
Ich finde es toll, dass man in diesem Kapitel gerade ein so anschauliches Beispiel hat. Die genaue Beschreibung macht es für mich möglich abzuwägen, ob ich es an meiner zukünftigen Schule in Betracht ziehen möchte, ob ich eine Wiki einrichten will.
Es ist ganz allgemein sehr praktisch zu sehen wie sich das Ganze entwickelt hat und mit welchen Problemen man zu kämpfen hatte. Für angehende Lehrer ist es sicher auch hilfreich zu wissen, dass man so viel Unterstützung auch von den Schülern erhalten kann und man nicht alles können muss. Dieses Beispiel finde ich eine grosse Stütze und kann andere Schulen bei der Entscheidung helfen, selber eine Wiki zu organisieren.
Man kann sich aber immer die Frage stellen, ob man wirklich eine Wiki braucht oder ob eine Homepage für eine Schule nicht reichen würde. Aber dies ist wohl individuell zu entscheiden und ist wohl hauptsächlich abhängig vom zuständigen Rektorat. Allerdings hatte ich an meiner früheren Schule auch keine Wiki und ich hatte nie das Gefühl, dass mir etwas fehlen würde. Hier an der PH, wo alles über Ilias geht, finde ich es schon fast etwas unpersönlich, aber das ist an einer Hochschule oder einer Universität ja meistens so.